Direkt zum Hauptbereich

Singing in the rain.


(via pinterest)


Ich bin kein Rgenmensch. Nicht mehr, aber ich war einer, als ich klein und Pfützen noch Ozeane waren, die es unter Produktion hoher Wellen zu durchqueren galt. Irgendwann hat das aufgehört, wann genau, keine Ahnung. Vermutlich, als ich den Regenmantel ausgezogen habe und mein bevorzugtes Schuhwerk nicht mehr Gummistiefel waren, sondern solche, die a) zu nassen Füssen und bösen Erkältungen führen und b) hässliche Flecken kriegen, die nicht mehr rausgehen. Jetzt mag ich trockene Füsse und hübsche Schuhe lieber als Pfützenozeane, ich HASSE den Geruch von nassen Hunden und finde Regen insgesamt schwierig. Schon die Auswahl eines Regenschirms. Die kleinen kosten nur 2 Euro, sind gut in der Tasche zu verstauen und es ist egal, wenn man sie irgendwo liegen lässt (was ständig passiert, gibt es jemanden, der seit Jahren denselben Schirm besitzt, kann es so jemanden geben, sind das die Leute, die sich Schirme für 400 Euro kaufen, oder sind das Menschen, denen alles egal ist?), aber sie sind eben klein. Zu klein. Und halten daher höchstens die Frisur trocken, der Rest wird nass, je mehr man mit sich rumschleppt, umso nasser wird es. Ganz schlecht für Papiertüten. Papiertüten, in denen andere Papiertüten mit Backwaren transportiert werden. Ich scheine immer Backwaren in Papiertüten in Papiertüten rumzutragen, wenn es regnet. Oder regnet es immer, wenn ich Backwaren in Papiertüten in Papiertüten rumtrage? Und große Schirme? Gibt's auch billig, kann man auch gerne im Bus vergessen, schützen tatsächlich vor Nässe, sind aber viel zu umständlich, überall bleibt man hängen, man erntet böse Blicke fürs Pieksen. Und ob groß oder klein, wohin mit dem nassen Schirm im Café, in der Bahn, beim Einkaufen? Den Hass von Servicepersonal, Einkaufsberatern, Tischnachbarn, Mitfahrern auf sich ziehen, weil man munter durch die Gegend tropft? In einen überfüllten Schirmständer quetschen und später nicht mehr finden? In die Tasche stopfen und alles aufweichen?
Nein, ich bin kein Regenmensch mehr. Und wirklich am schlimmsten: nasse Hunde.

Aber der Regen von gestern, das war einer von der guten Sorte. Obwohl ich ohne Schirm unterwegs war (ohne Schirm! Ich! Gibt's doch gar nicht! Ich bin doch immer für alles gerüstet! Setz' mich mit meiner Handtasche im Dschungel, in der Wüste, im All aus und ich überlebe - mit sauberen Fingernägeln!).

Aus irgendeinem Grund war er
(via flickr)



Und er war
(via cupcakesandcutlery)


Dabei war's gar kein warmer Sommerregen. Aber ich bin keinem Hund begegnet, daran könnte es liegen.
Und apropos Regen: mein allerliebstes Regenlied.



Ach, was war ich in den 80ern in a-ha verknallt. In alle, bis auf diesen kleinen Typen, der so komisch aussah.

Kommentare

  1. Nasse Hunde rufen bei mir einen Würgreiz hervor. Ich kann das auch überhaupt nicht ab.

    Und Regen mag ich nur, wenn ich mich auf dem Weg NACH Hause und nicht von dort zu einer Party befinde und das Zuhause nicht noch 10km Fußweg weg ist! Dann ist es mir eigentlich ziemlich egal, wie sehr es regnet oder wie kalt es ist. Dann weiß ich, alles wird gut!

    Ein wunderschöner Text, liebe Silke! Und ja, wann haben wir eigentlich aufgehört in Pfützen zu springen und so herrlich sorglos loszulachen? Jetzt fühle ich mich alt ..

    Liebste Grüße, Sindy

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Sindy, wir sind NICHT alt. Und der Satz über den Regen auf dem Heimweg ist wunderschön und so wahr. Liebe Grüße, Silke

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

november rain

Ich hab' den Winter-Blues. Der November ist da und er hat ein paar finstere Gesellen mitgebracht: Kälte, Dunkelheit, Nebel und den düsteren Gedanken, dass das bis April so weitergeht. Ich bin kein Wintermensch. So gar nicht. Ich mag heiße Bäder und riesige Portionen Chili mit Kürbis und am Sonntag Abend um 20 Uhr im Bett liegen und Tatort gucken. Aber ich würde das alles ohne eine Sekunde nachzudenken für helle Tage, laue Nächte und Bauchweh vom vielen Eis essen aufgeben.   Vor allem das Aufstehen ist hart. Wie bitte, es ist schon Zeit? Du spinnst ja, guck' doch mal raus! Ist noch total dunkel, es ist noch mitten in der Nacht! Wieso kann ich keinen Winterschlaf machen? Was ein bisschen helfen kann, aber wirklich nur ein bisschen, ist Musik. Hier mein Instant-Gute-Laune-Tape. Albern, laut, zum rumhüpfen im Bad. Ganz wichtig, um an den Tagen, an denen das Badezimmer von innen zufriert, ein bisschen warm zu werden.  Und sollte die Laune weiter im Keller sein, dann hilf

Hoffnung und Liebe

23.02., 16 Uhr, alles ruhig in der Armbeuge 23.02., 17 Uhr, waaaaah! 24.02., 7 Uhr, es ist immer noch da. Nach dem Geburtstagsessen meines Schwagers (es gab den Himalaya aus Kässpätzle mit einem Nebengebirge aus geschmälzten Zwiebeln, diese gutbürgerlichen Restaurants immer, als gäb's nie wieder was zu Essen), Monster malen ("ich mal Fresso und du Glotzer"), Fratzen-Fotos und Sofa schleudern mit den Kindern, wollte ich eigentlich nur kurz ins Tattoo-Studio, um mich nach einem Termin zu erkundigen und dann schnell nach Hause, ich fühlte mich wie Fresso (ich habe das Kässpätzle-Zwiebel-Gebirge selbstverständlich aufgegessen). Der nette junge Mann warf nur einen kurzen Blick auf meinen Entwurf, zog die Augenbrauen hoch und sagte: "Des kann man schon machen, aber eigentlich geht Tattoo anders." Und "Termin brauchsch' dafür net, Termin brauchsch' nur für richtige Tattoo, des mach' ich glei, mir isch eh' langweilig." Das ist

8 Dinge

Als ich bei Fünf Dinge   mitmachen durfte (immer und immer wieder: danke!), habe ich lange überlegen müssen, welche fünf Dinge es auf meine Liste schaffen. Denn natürlich gibt es mehr als fünf Gegenstände in meiner Wohnung und meinem Leben, die mir etwas bedeuten und ich habe mich dann mehr oder weniger spontan für fünf Dinge entschieden . Abgesehen davon, dass die Seite wunderschön ist, hat sie mich dazu gebracht, viel über dieses Thema nachgezudenken, mich bewusst mit den Gegenständen und ihrer Geschichte auseinander zu setzen und plötzlich war mir beides (Gegenstand + Geschichte) wieder ganz nah und deshalb möchte ich die Geschichten von acht weiteren Dingen erzählen. * Die weisse Spitzenbluse stammt aus dem Nachlass meiner Großtante. Ich kannte sie nicht besonders gut, ich habe lediglich eine vage Erinnerung daran, dass wir sie und ihren Mann mal in Augsburg besucht haben, als meine Schwestern und ich noch klein waren. Aber meine Mutter stand ihr ziemlich nahe und sie habe