März 1995. Ich bin nach Hamburg gefahren, um Julie zu besuchen, die dort ein Auslandssemester macht. Ein paar schöne Tage, bevor meine Ausbildung anfängt. Und es sind wirklich schöne Tage, wir haben uns lange nicht gesehen, wir freuen uns, laufen durch die Stadt, lassen uns am Hafen vom Wind durchpusten, kochen Spaghetti und wir singen dieses Lied. Andauernd. Wir wissen nicht, wieso wir das tun, wir haben keine Ahnung, wie dieser Song den Weg in unsere Köpfe gefunden hat. Was wir wissen: wir sind jung und froh und albern und, verdammt, dieser Refrain lässt sich zu gut im Duett schmettern (vor allem mit Bürsten oder Shampooflaschen in der Hand und möglichst schmachtendem Blick): Hold me now, don't cry, don't say a word, just hold me now. Ach Julie, erinnerst Du Dich? Und wenn es nicht Johnny war, dann war es Bob . Uah, das ist mir jetzt schon peinlich. Ach, was soll's, I don't care at all: schönes Wochenende!
Als mein Neffe drei war, hatte er zwei Herzenswünsche: er wollte vier sein und mutig. Mittlerweile hat er beides geschafft, er ist achtzehn, hat bald Abitur und hofft, dass seine Mutter und ich ihn nicht beim Abiball blamieren. Ich fand diese Aussage so herzzerreissend, dass ich sie zum Titel dieses kleinen Blogs gemacht habe.