Direkt zum Hauptbereich

1000 Fragen an mich selbst: 1-40

 

 1000 Fragen an mich selbst - eine Idee, die ich irgendwo im Internet aufgeschnappt habe und die mir gefallen hat. Weil ich gerne über mich nachdenke und erzähle und weil ich Lust darauf habe, wieder etwas hier zu schreiben. Und weil es schön ist, mal andere Fragen zu beantworten als "Kommt das in der Klausur dran?" oder "Können wir heute mittag frei kriegen?" (Anwort: Erstens ja, zweitens nein.). Vielleicht komme ich gar nicht weiter als bis Frage 40, vielleicht doch. Vielleicht bin ich die Einzige, die Lust darauf hat, aber das wäre ja auch okay. Also fange ich einfach an.
  1. Wann hast du zuletzt etwas zum ersten Mal getan? Ich habe neulich das erste Mal die Note "ungenügend" vergeben. Das hat sich sehr komisch angefühlt und überhaupt keinen Spaß gemacht.
  2. Mit wem verstehst du dich am besten? Mit meinem Freund. Der gleichzeitig auch mein bester Freund ist.
  3. Worauf verwendest du viel zu viel Zeit? Unnötige Grübeleien. Was wenn meine Beziehung in die Brüche geht? Kommen meine Kopfschmerzen von einem Gehirntumor? Ob D immer noch sauer ist, wegen einer unüberlegten Bemerkung, die ich vor 8 Jahren gemacht habe?
  4. Über welche Witze kannst du richtig laut lachen? Über sehr simple. Ein Beispiel: Ein Mann sieht auf seiner Fensterbank eine Schnecke und schmeißt diese vom ersten Stock aus dem Fenster. Nach drei Monaten klingelt es an der Tür. Es ist die Schnecke, die sagt: „Was sollte das denn eben?“ Ich habe gelacht, bis ich geheult habe. Und es gibt im Internet zwei Bilder, über die ich immer lachen muss: ein Bild von frisch geschorenen Alpacas und ein Bild von einer Katze, die gerade vom Tisch fällt. Links setze ich hier keine, weil ich das bestimmt als Werbung kennzeichnen müsste und das ist mir viel zu kompliziert. Ihr müsst also selber danach suchen.
  5. Macht es dir etwas aus, wenn du im Beisein von anderen weinen musst? Kommt drauf an. Ich muss schnell weinen, wenn ich wütend bin und dann hasse ich es, wenn andere dabei sind. Worst case: in Gesprächen mit meinem Chef. Absoluter Alptraum. Wenn ich traurig bin und die Tränen fließen ist es mir egal, wenn andere das sehen.
  6. Woraus besteht dein Frühstück? Meistens esse ich eine Scheibe selbst gebackenes Brot mit Erdnussbutter, Bananenscheiben und Zimt.
  7. Wem hast du zuletzt einen Kuss gegeben? Meinem Freund.
  8. In welchen Punkten gleichst du deiner Mutter? Ich rege mich ähnlich schnell auf wie sie. Kann aber schnell wieder runterkommen und alles ist wieder gut.
  9. Was machst du morgens als erstes? Ich gehe auf's Klo. Was auch sonst.
  10. Kannst du gut vorlesen? Geht so. Von mir eingesprochene Hörbücher bekämen wegen mir sicher viele 2-Sterne-Rezensionen, aber gehütete Kinder waren bisher immer zufrieden.
  11. Bis zu welchem Alter hast du an den Weihnachtsmann geglaubt? Ich weiß nicht, ob ich überhaupt wirklich an ihn geglaubt habe. Als ganz kleines Kind vielleicht, aber daran erinnere ich mich nicht. Ich weiß aber, dass ich an ihn glauben wollte, wenn wir Kinder in unserem Zimmer saßen und darauf warteten, dass das Glöckchen klingelte, was bedeutete, dass der Weihnachtsmann da war. Was ich immer schade fand: er ist nie geblieben, um sich unsere Gedichte oder Geflöte anzuhören.
  12. Was möchtest du dir unbedingt mal kaufen? Weiß ich tatsächlich nicht. Es gibt immer wieder so Dinge, die ich unbedingt haben will, mir aber nicht leisten kann, aber bisher ist der Wunsch danach immer mit der Zeit verblasst und ich habe gemerkt, dass ich das jeweilige Wunschobjekt überhaupt nicht brauche.
  13. Welche Charaktereigenschaft hättest du gerne? Ich wäre gern entspannter. Wenn das eine Charaktereigenschaft ist.
  14. Was ist deine Lieblingssendung im Fernsehen? Ich habe keinen Fernseher mehr, ich streame nur noch. Meine absolute Lieblingsserie aller Zeiten ist "Friends".
  15. Wann bist du zuletzt in einem Vergnügungspark gewesen? Keine Ahnung. Irgendwann als Teenie? Und ich verspüre nicht das Bedürfnis, jemals wieder einen zu betreten. Ich hasse Menschenmassen, ich hasse Achterbahnen, ich hasse Zuckerwatte, ich hasse Schlangestehen, ich hasse so gut wie alles, wofür ich in so einem Park Geld ausgeben müsste. Vielleicht liegt meine Abneigung darin begründet, dass ich als kleines Mädchen in einem dieser Parks im Streichelzoo von bösartigen Ziegen attackiert wurde, weil ich eine Tüte Nüsse hielt.
  16. Wie alt möchtest du gerne werden? Ich weiß nicht, wie alt ich werden möchte. Ich weiß nur, dass ich mir sehr, sehr wünsche bis zum Ende meines Lebens selbstbestimmt leben zu können, meine eigenen Entscheidungen treffen und möglichst unabhängig sein. Je länger ich das kann, desto besser.
  17. An welchen Urlaub denkst du mit Wehmut zurück? Den ersten Trip nach New York mit seltsamem Ende, als ich nach Hause kam, traf ich den Freund meiner Mitbewohnerin, der mich darum bat, auf sie aufzupassen, weil er gerade mit ihr Schluss gemacht hatte. Der Besuch bei J auf Hawaii, die weiteste Reise, die ich je allein gemacht habe. Die Überraschungsreise nach Mallorca zu meinem Geburtstag, als Souvenir habe ich 70 Mückenstiche und eine große Liebe für diese Insel mit nach Hause gebracht. Die Mückenstiche haben ein paar Tage später meinen Gynäkologen in Panik versetzt, weil er dachte, dass jemand Zigaretten auf meinen Beinen ausgedrückt hat.
  18. Wie fühlt sich Liebeskummer für dich an? Wie ein Gebirge, das sich auf mein Herz legt, auf mein Gemüt, auf meine Schultern, auf mein Leben.
  19. Hättest du lieber einen anderen Namen? Ich denke nicht darüber nach, ich hab' ihn schon so lange. Ich finde ihn nicht unbedingt schön, aber er gehört zu mir. Als Kind hätte ich gerne einen Namen gehabt, den man cool abkürzen kann. Mit Silke ist das schwierig.
  20. Bei welcher Gelegenheit hast du an dir selbst gezweifelt? Um es kurz zu sagen: ich zweifle bei jeder Gelegenheit an mir.
  21. Ist es wichtig für dich, was andere von dir denken? Ja, schon.
  22. Welche Tageszeit magst du am liebsten? Den frühen Morgen, da bin ich am konzentriertesten und den frühen Abend, da kann ich am besten entspannen. Und es gibt Abendessen, meine Lieblingsmahlzeit.
  23. Kannst du gut kochen? Ja. Jeden Tag und am Wochenende noch etwas mehr.
  24. Welche Jahreszeit entspricht deinem Typ am ehesten? Ich mag den Sommer am liebsten. Mein Gemüt ist aber eher herbstlich.
  25. Wann hast du zuletzt einen Tag lang überhaupt nichts gemacht? Ich kann nicht nichts machen. An einem Tag, an dem ich nichts gemacht habe, habe ich trotzdem etwas gelesen, gebacken oder bin spazieren gegangen.
  26. Warst du ein glückliches Kind? Ich glaube schon. Ich war ein zutiefst unsicherer, oft unglücklicher Teenager, aber als Kind war ich schon glücklich.
  27. Kaufst du oft Blumen? Nein. Ich liebe Blumen, bin aber - der schwäbische Anteil in mir - zu geizig, um dafür viel Geld auszugeben. Ich meine, ich arbeite den ganzen Tag und komme spät nach Hause, da habe ich ja gar nix von den Blumen, das lohnt sich doch gar nicht. Ich sage doch, sehr schwäbisch. Ich gucke sie mir lieber auf der Wiese an.
  28. Welchen Traum hast du? Den Traum bis zum Ende ein glückliches, selbstbestimmtes Leben zu führen, in dem ich keine Angst haben muss.
  29. In wie vielen Wohnungen hast du schon gewohnt? Wenn diverse Wohnheime und WG-Zimmer auch zählen, wohne ich jetzt in meiner 7. Wohnung. Und weil ich überhaupt keine Lust habe, in der Großstadt eine Wohnung zu suchen bleibe ich hier auch, solange es geht. Auch wenn ich keinen Balkon habe.
  30. Welches Laster hast du? Fritz Kola light. Aber ich trinke nur eine pro Woche. Darauf bin ich sehr stolz.
  31. Welches Buch hast du zuletzt gelesen? Das letzte Buch das mich sehr berührt hat, war "Ein wenig Leben" von Hanya Yanagihara. Ich musste an einigen Stellen aufhören, weil ich es nicht mehr ertragen habe, weil ich nicht wissen wollte, wie es weiter geht. Ich habe geweint (viel), gelacht (manchmal), war wütend (auf die Autorin, wtf, musste das jetzt sein) und durchgeschüttelt und habe es sehr geliebt.
  32. Warum hast du die Frisur, die du jetzt trägst? Weil es meine ist. Ich trage mit kurzen Unterbrechungen seit 1998 meine Haare sehr, sehr kurz. Alle Versuche mit langen Haaren sind gescheitert, ich habe ein Kurzhaargesicht. Was soll man machen.
  33.  Bist du von deinem Mobiltelefon abhängig? Ja. Sehr. Es ist mein Wecker, mein Kalender, mein Schrittzähler, informiert mich über das Wetter und meinen Kontostand. Wovon ich nicht abhängig bin: social media.
  34. Wie viel Geld hast du auf deinem Bankkonto? Genug, um angenehm zu leben. Was mich am meisten beruhigt ist aber das Wissen, dass jeden Monat Geld aufs Konto kommt.
  35.  In welchen Laden gehst du gern? Ich gehe wahnsinnig gerne in Supermärkte, vor allem im Ausland. Dort kann ich mich dann stundenlang aufhalten und staunen. Besonders in ERinnerung geblieben ist mir mein erster Aufenthalt bei Walmart. Wow.
  36. Welches Getränk bestellst du in einer Kneipe? Ich trinke so gut wie keinen Alkohol mehr, daher meistens Wasser. Oder eine Fritz Kola, wenn Kola-Tag ist.
  37. Weißt du normalerweise, wann es Zeit ist, zu gehen? Ich wusste das schon immer, aber ich habe den Zeitpunkt sehr lange ignoriert, aus Angst, ich würde etwas verpassen, wenn ich gehen würde, ganz frühes FOMO, völlig ohne Internet. Daraus ist nie etwas Gutes entstanden. Heute bin ich sehr gut darin, zu gehen. Ich bin auch gut darin, gar nicht erst hinzugehen.
  38. Wenn du dich selbständig machen würdest, mit welcher Tätigkeit? Ich hätte gerne eine ganz, ganz kleine Bäckerei. Ich würde ungefähr 6 Brote am Tag backen und drei Kuchen und wenn die weg sind,  mache ich zu. Ich glaube aber nicht, dass ich davon leben könnte.
  39. Willst du immer gewinnen? Bei Gesellschaftsspielen, die ich im übrigen nicht besonders mag, ja. Ich bin eine unglaublich schlechte Verliererin. Die Sorte, die flucht und schummelt und die Figuren vom Spielbrett fegt. Und die sooft spielen muss, bis sie mindestens einmal gewonnen hat. Meine Schwester ist auch so, sogar noch viel schlimmer, wir haben uns neulich darüber unterhalten. Das haben wir von unserem Vater und deshalb finde ich es ganz schön, dass ich eine so schlechte Verliererin bin  - weil er so in mir weiterlebt.
  40. Gehst du in die Kirche? Im Alltag nein, auf Reisen ja. Ich mag die Stille, die andächtige Atmosphäre, das Wispern und Raunen. Und ich zünde jedesmal Kerzen für die an, die nicht mehr da sind und weine ein wenig.



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das Glückspaket zum Wochenende

(Illustration von Anke Weckmann ) Wochenende, yippie yippie yeah, Krawall und Remmidemmi. Nein, eher nicht. Ich verkomme gerade zur langweiligen Wochenend-Spießerin, ich brauche Ruhe. Auch wenn ich ein wenig neidisch bin auf Okka , Marlene , Steffi und alle anderen, die am Wochenende blogshopen (habt viel Spaß), ist für mich weniger Action mehr. Wenn nicht alles. Was mich also glücklich machen soll: - Filme. Die Liste der Filme, die ich im Kino verpasst habe, aber unbedingt sehen will, wird immer länger. The King's Speech. Shutter Island. New York, I love you. Whatever works. A Single Man. True Grit. V iel zu viel für ein Wochenende, ich sehe mich schon in der Videothek sehen, die Hände voll mit diesen Schildchen und stundenlang überlegen, welchen Film ich denn nun am dringensten sehen will, welcher dazu passen könnte, ob mir mehr nach lustig, rührend, spannend oder absurd zu Mute ist. Dann, wenn die Leute schon komisch gucken, weil ich ständig hin- und herlaufe und mit m

november rain

Ich hab' den Winter-Blues. Der November ist da und er hat ein paar finstere Gesellen mitgebracht: Kälte, Dunkelheit, Nebel und den düsteren Gedanken, dass das bis April so weitergeht. Ich bin kein Wintermensch. So gar nicht. Ich mag heiße Bäder und riesige Portionen Chili mit Kürbis und am Sonntag Abend um 20 Uhr im Bett liegen und Tatort gucken. Aber ich würde das alles ohne eine Sekunde nachzudenken für helle Tage, laue Nächte und Bauchweh vom vielen Eis essen aufgeben.   Vor allem das Aufstehen ist hart. Wie bitte, es ist schon Zeit? Du spinnst ja, guck' doch mal raus! Ist noch total dunkel, es ist noch mitten in der Nacht! Wieso kann ich keinen Winterschlaf machen? Was ein bisschen helfen kann, aber wirklich nur ein bisschen, ist Musik. Hier mein Instant-Gute-Laune-Tape. Albern, laut, zum rumhüpfen im Bad. Ganz wichtig, um an den Tagen, an denen das Badezimmer von innen zufriert, ein bisschen warm zu werden.  Und sollte die Laune weiter im Keller sein, dann hilf

Hoffnung und Liebe

23.02., 16 Uhr, alles ruhig in der Armbeuge 23.02., 17 Uhr, waaaaah! 24.02., 7 Uhr, es ist immer noch da. Nach dem Geburtstagsessen meines Schwagers (es gab den Himalaya aus Kässpätzle mit einem Nebengebirge aus geschmälzten Zwiebeln, diese gutbürgerlichen Restaurants immer, als gäb's nie wieder was zu Essen), Monster malen ("ich mal Fresso und du Glotzer"), Fratzen-Fotos und Sofa schleudern mit den Kindern, wollte ich eigentlich nur kurz ins Tattoo-Studio, um mich nach einem Termin zu erkundigen und dann schnell nach Hause, ich fühlte mich wie Fresso (ich habe das Kässpätzle-Zwiebel-Gebirge selbstverständlich aufgegessen). Der nette junge Mann warf nur einen kurzen Blick auf meinen Entwurf, zog die Augenbrauen hoch und sagte: "Des kann man schon machen, aber eigentlich geht Tattoo anders." Und "Termin brauchsch' dafür net, Termin brauchsch' nur für richtige Tattoo, des mach' ich glei, mir isch eh' langweilig." Das ist