In der Grundschule wollte ich unbedingt eine Brille tragen, weil, wie mir schien, alle anderen Kinder auch eine hatten, vor allem meine besten Freundinnen Susi und Tine. Was für ein bescheuerter Wunsch. Und wie das so ist, mit bescheuerten Wünschen: er wurde mir erfüllt. Und zwar richtig. Ich wurde zum kurzsichtigsten Menschen der Welt. Auf den alten Klassenfotos führe ich die scheusslichsten Brillengestelle der 80er und 90er Jahre vor (bis zum Besten von heute hat's nie gereicht), ich erinnere mich mit Grausen an ein Folterinstrument namens "Sportbrille", das vermutlich einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet hat, dass mir der Schulsport so verhasst war. (Neben Fr. S, der blöden Mistkuh, nein, ich kann immer noch kein Handstand-Abrollen und ich bin stolz darauf! Eat this, bitch!) Ich bin wegen der beschlagenen Brillengläser jahrzehntelang durch Clubs gestolpert, bin blind im Freibad umhergetappt, um mein Handtuch wieder zu finden - ha, ha, sehr witzig, Freunde, echt l...
Als mein Neffe drei war, hatte er zwei Herzenswünsche: er wollte vier sein und mutig. Mittlerweile hat er beides geschafft, er ist achtzehn, hat bald Abitur und hofft, dass seine Mutter und ich ihn nicht beim Abiball blamieren. Ich fand diese Aussage so herzzerreissend, dass ich sie zum Titel dieses kleinen Blogs gemacht habe.