Seit ich Anfang der 90er Jahre angefangen habe, mich von
Mädchen und
Bravo Girl! zu
verabschieden und mir die ersten Frauenzeitschriften kaufte, ist es
jedes Jahr dasselbe: schon im Januar wird mir der Weg zur
perfekten Bikinifigur erklärt, obwohl ich nie danach gefragt habe. Früher hat Claudia Schiffer exklusiv ihre privaten Tipps verraten, heute macht das eine Influencerin, die ich nicht kenne. Früher hieß es Bikinifigur, heute Beachbody - man geht nicht mehr an den Strand, sondern an den Beach (in meinem Kopf fängt
mein Deutschlehrer an, leise zu weinen). Damals sollte ich mich
ausschließlich von hartgekochten Eiern und Ananas ernähren, jetzt nur
noch Superfoods in Form von Smoothies oder Acai Bowls oder Avocado Toast (#cleaneating #healthyfood #healthylife, #lasstmichdamitinruhe)
zu mir nehmen. Und vielleicht noch ein paar Mandeln.
Wie schlimm. Der Weg zum Beachbody interessiert mich nämlich nicht
wirklich. Mein ricottaweißer Körper samt Rollen, Dellen und Flecken und ich finden Weg zum Strand auch
so. (Vielleicht nicht im Bikini, weil ich viel, viel Zeit hatte unrealistische Schönheitsideale komplett zu verinnerlichen, aber ich arbeite daran. Nicht am Körper, an der Selbstliebe). Sagt mir lieber, wo’s hier richtig gutes Eis gibt, denn: icecream is my superfood.
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