Was Beeren angeht, bin ich ein faules Stück. Ich liebe es, sie zu essen. In jeder Form. Einfach so, am besten kiloweise, als Eis, als Marmelade auf dem Brot (Verhältnis Marmelade zu Brot ungefähr 4:1) und natürlich als Kuchen. Nur pflücken gehen mag ich sie nicht, vielleicht liegt das daran, dass mein Vater uns als Kinder immer durch Brombeerhecken gejagt hat, um Rohmaterial für seine grossartige Brombeermarmelade zu sammeln (mein Vater ist der Marmeladen-Meister, als Kind hielt ich es für völligen Blödsinn, dass es Mamalade heisst, wo doch der Papa das kocht). Die Marmelade hat für die zerkratzten Arme & Beine entschädigt, aber irgendein kleines Trauma scheint zurück geblieben zu sein.
Umso großartiger, dass mein Vater in diesem Jahr nicht nur die Produktion der Marmelade übernommen, sondern auch noch einen kleinen Berg Johannisbeeren, auch Träubleskuchenrohmasse genannt, angeliefert hat. So steht der Fertigung dieser hervorragenden Kuchenspezialiät nichts mehr im Wege. Träubleskuchen, hmm, mit das Beste, das die schwäbische Küche jemals hervor gebracht hat. Auch weil er durch die säuerliche Macht der Träuble nicht zu süss ist, was ziemlich gut zum Butterkeksgeschmack des Bodens passt.
Für eine 26 cm Springform nimmt man:
2 Eier (Grösse M)
Schale einer halben Biozitrone
250 g Mehl
125 g weiche Butter
180 g Zucker
500 g rote Johannisbeeren
1 EL Speisestärke
1 EL Semmelbrösel
50 g gehackte Mandeln
Fett für die Form
Backofen auf 200 Grad vorheizen, die Springform fetten.
Eier trennen. Eigelbe mit Mehl, Butter, Zitronenschale & 80 g Zucker verkneten.
Den Teig in die Form geben, mit den Händen auf dem Boden verteilen und einen Rand hochziehen.
Den Boden auf der mittleren Schiene in ca. 25 Minuten goldgelb backen.
In der Zwischenzeit die Beeren waschen, trocken tupfen und von den Rispen streifen. Die Eiweiße steif schlagen, restlichen Zucker & Speisestärke hinzu geben und ca. 3 Minuten weiterschlagen. Die Beeren vorsichtig unter die Baisermasse haben.
Semmelbrösel & Mandeln auf dem vorgebackenen Boden verteilen & die Baisermasse darüber geben. Den Kuchen bei 160 °C ca. 35 Minuten fertig backen. Sollte die Oberfläche zu dunkel werden, den Kuchen mit Backpapier abdecken.
Noch warm essen, so viel, dass man Bauchweh riskiert. Und sich darauf freuen, morgen noch mehr Kuchen zu essen.
Du Mädchen!
AntwortenLöschenIch liebees - wird nachgmeacht!
Voll das Mädchen! Ein Mädchen mit Kuchen. Der schmeckt nach einer Nacht im Kühlschrank übrigens noch besser...
Löschenhaha. "mädchen-internet" fantastisches wort.
AntwortenLöschenund so was feines mit johannisbeeren. wo ich bei johannisbeeren immer denke, dass die so schön aussehen, aber ansonsten zu nix zu gebrauchen, weil viel zu sauer, um gegessen zuwerden.
liebe grüße!
Ja, ich mag das Wort auch sehr, es stammt allerdings nicht von mir. Wenn ich was veröffentliche, höre ich "na, hast du wieder das Mädchen-Internet vollgeschrieben" von meinem Freund - der hat übrigens auch mit der SMS "da ist Träubleskuchenrohmasse in deiner Küche" den Kuchen eingefordert. Der in der Tat säuerlich ist, aber die Baisermasse balanciert 's ganz gut aus.
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