Am Freitag war ich im Krankenhaus. Ich wollte nur die zickige Zyste, die mich und meinen Frauenarzt seit einer Weile ärgert, "mitbeurteilen" lassen. Vier Stunden später stand ich vor der Tür, der Ärmel meiner weißen Bluse blutbeschmiert, hatte ein Gespräch mit einer netten russischen Anästhesistin über meine Ohrstecker, die sie an die zu Kettenanhängern umgearbeiteten Manschettenknöpfe ihres Vaters erinnerten, und den Auftrag am kommenden Donnerstag Punkt acht nüchtern und haarlos zur OP zu erscheinen. Aaaah, Panik. Bis Donnerstag ist wenig Zeit und ich habe viel zu tun. Ich habe nichts anzuziehen. Ich bin tatsächlich sofort losgezogen und habe mir bei H&M Pyjamahosen gekauft. Und Unterhosen. Aber soll ich noch mitnehmen? Passen die Ringelshirts zu den karierten Schlafanzughosen? Lieber was mit langen Ärmeln oder lieber kurz? Wie viel soll ich einpacken, wenn's gut läuft bin ich Samstag wieder zu Hause, aber wer weiß, ich will da auf keinen Fall mit Klamott...
Als mein Neffe drei war, hatte er zwei Herzenswünsche: er wollte vier sein und mutig. Mittlerweile hat er beides geschafft, er ist achtzehn, hat bald Abitur und hofft, dass seine Mutter und ich ihn nicht beim Abiball blamieren. Ich fand diese Aussage so herzzerreissend, dass ich sie zum Titel dieses kleinen Blogs gemacht habe.